„Stumm geboren werden ist schlimm, sagen die Anderen, aber das ist gar nicht Wahr, nur weil man keinen Unsinn redet und albern kichernd wie Andere durch die Gegend hüpft heißt es nicht das es mir an etwas fehlt.“





Der letzte Tag Zuhause, ich erinnere mich noch genau wie ich lächelnd mitten in die zarten Wellen rannte, es war als würden sie mich umarmen wollen, es war so schön, ich konnte dort Stundenlang stehen und mich von dem angenehmen Wasser umspülen lassen.


Die Anderen hatten Sorge, ich könnte krank werden, aber wurde ich nie krank, manchmal hatte ich damals sogar das Gefühl ich könnte dem Wasser lauschen, die Geschichten hören, doch immer wenn es spannend wurde, holte mich eine Hand in die Wirklichkeit zurück.


„In der letzten Nacht, die ich zuhause verbrachte, war wieder ein großer Sturm, und ich hatte einen Traum, ich weiß bis jetzt nicht ob es ein bedeutsamer Traum war, ich sah damals ein Mädchen, das in meinem Alter war, die durch ein Dunkles Gebäude ging, während auch bei ihr der Sturm tobte, und dann hatte ich ein starkes Gefühl von Schmerz, und der Schmerz, der riss mich aus dem Schlaf.“


„Meine Amme ignorierte all meine Fragen nach dem Mädchen, nach meiner Herkunft, es ist nicht das erste mal das ich von ihr geträumt hatte, sie las die Briefe nie, die ich ihr schrieb oder machte andere Dinge, sie verheimlichte mir etwas, ich spürte es, ich wusste, nur das Meer gibt die Antworten die ich Suche.“










New York City, Brooklyn, Plum Beach 23. November 2008



Ich weis das ich im Wasser stand, in einem ganz anderen Wasser, es roch alles anders aber irgendwie war ich wie starr vor Angst, starr vor Entsetzen?
Ich weis es nicht, doch auch dieses Mal holte mich eine Hand in die Wirklichkeit zurück, es war die Hand von Daniel der mich halb erschrocken und volllkommen entsetzt aus dem Wasser holte. Er hat tolle Augen und er redete so schnell das ich nur die hälfte verstand aber beschwichtigend lächelte, denn Lächeln hilft bei sowas immer und es half auch bei ihm.

Er sah mich kurz verdutzt an, und dann brachte er mich von dem Strand weg, erstmal in eine Bar. Ich denke nicht, das er damals wusste welchem Wesen diese Bar gehörte, denn er hätte doch sonst niemals mich dorthin gebracht. Ich hatte noch nie soviel Angst wie in diesem Augenblick an der Küchentür.

Ich war nicht mehr Zuhause, das wurde mir spätestens in dieser Bar klar, doch ich sollte schneller ein neues Zuhause finden als erwartet, ein Zuhause in dem ich mich wohl fühle, an der Seite von Daniel er hat es war nicht verstanden warum ich in der Bar so Panik hatte, aber irgendwie ich fühl sicher in seiner Nähe, auch wenn er schon komisch ist, der Träumer, aber ich bin auch komisch, und Stumm, und er kommt damit klar..





New York City, Brooklyn, 10. April 2010



Es war einer der Anrufe, die im TV die Frauen immer erstarren liessen, weil sie darüber informiert werden das etwas schreckliches passiert ist. Ich konnte das nie richtig nachvollziehen, bis zu dem Augenblick, an dem Nachmittag war mir die ganze Zeit schon kalt, ich spürte das etwas nciht stimmte, und die Nachricht die ich bekam, bestätigte das schlechte Gefühl das ich hatte.

Daniel war etwas passiert, ein Unfall, und ich sollte kommen, da ich als einzige nahstehende bekannt war. Ihn in diesem Bett liegen zu sehen war schrecklich, und ich wusste das diese ganzen Maschinen falsch waren, es wollte mir aber keiner glauben, es hieß immer, ich dürfte das nicht entscheiden ob die Geräte abgestellt werden dürfen, und er dadurch stirbt, ich wusste das er stirbt, wenn die Geräte dran blieben, aber ich konnte es ihnen nicht erklären.

Irgendwann waren die Schwestern soweit, das ich nicht einmal mehr zu ihm ins Zimmer, mit der Begründung weil ich ja versuchte ihn zu erlösen, durfte. Draussen stehen zu müssen und sich an der Fensterscheibe die Nase plattzudrücken war noch schlimmer als drinnen dem monotonen Piepsen und rasseln der Maschinen zuzuhören. Ich wusste das die Zeit knapp wurde, und dann kam Andrew.




New York City, Brooklyn, 30. April 2010


"Keine Sorge, ich bring ihn dir zurück" meinte Andrew zu mir und fing dann an den Ärzten einen Brief unter die Nase zu halten, und er verlangte das die Geräte sofort abgestellt wurden. Bei ihm machten sie es gleich, ohne groß zu zögern, aber sie erklärten ihm das gleiche wie mir, das Daniel so sterben würde, doch er wischte die Aussage mit einer Handbewegung fort, als wäre es eine lästige Fliege.

Wir beide hatten recht, es dauerte nur wenige Augenblicke dann wachte Daniel auf und ich war nie so glücklcih wie in diesem Augenblick. ich hätte am liebsten die ganze Welt umarmt, aber eigentlich genügten mir Daniel und Andrew auch. Daniel und Andrew kamen beide mit nach Hause, nach Brooklyn. Daniel erklärte mir das er Andrew bei was helfen müsste, beim Suchen seiner Schwester die auch hier in New York war. Sie haben Rose dann auch im Sommer gefunden und es war toll, die Wohnung war voller leben und eigentlich war alles gut, alles war schön...

Irgendwann es war an einem warmen Sommernachmittag, Rose war unruhig, weil Andrew unterwegs war, Daniel hatte geträumt und alles war komisch, die Schatten draussen waren bedrohlicher als jemals zuvor. am nächsten Morgen war Rose weg, und als ich sie suchen wollte, waren mir da diese Männer im Weg, das war der Moment, wo ich es hasste Stumm zu sein.






Warum muss das Schicksal nur so hart sein, aber man kann sich nicht dagegen aufbäumen.