22:12 - Mein altes Leben ist vorbei - 23.Mai 1997


Wir haben den 23.Mai 1997 mein Dad hatte heute seinen 60.sten Ehrentag und wir haben ihn gefeiert.
Das komische war, das nicht nur er Geschenke bekam sondern ich auch, eine alte Taschenuhr und etwas das wie ein Kalender aussah, und einen Gehstock, mit einer Fechtklinge, etwas verdutzt habe ich den ganzen Nachmittag und auch am Abend noch darüber nachgedacht wer mir sowas schenken sollte, und vor allem warum mir, ich hatte doch erst Morgen Geburtstag.






Es war kurz nach 21 uhr als plötzlich Unruhe im Hauptraum des Gemieteten Casinos war.Ich glaube Bill wollte gerade nachsehen als der erste Schuss ertönte und dann gingen die Lichter aus.

Also ich wurde nicht bewusstlos nein, der Strom wurde abgestellt, und die Panik die herrschte war gewaltig, es waren mehrere, und es dauerte eine Ewigkeit bis sie mit der Rumschießerei im Hauptraum fertig waren.

Wir hatten alle Angst, die Kinder weinten und Bill hatte irgendwann die Türe aufgemacht um raus zu gehen. Ich habe keine Ahnung warum der Idiot das gemacht hatte.


30 Minuten später kamen sie mit ihm rein, sie hatten ihm in den Kopf geschossen und unsere Mutter kreischte so laut das mir die Ohren klingelten.

Einige von uns wehrten sich gegen die Fesseln die sie uns anlegten, sie gingen zu den Geschenken, sammelten das ein was sie für wertvoll hielten.

Meine Mutter wimmerte so laut das sie ihr den Knebel anlegen wollten, mein Vater war darüber so entrüstet das er sich aufrichten wollte, aber die Angreifer hatten das auch gemerkt und sie wollten nach ihm schlagen.

Es war 22:12 als ich mich da dazwischen warf, und ich weiß das ein Schuss gefallen ist.



10:12 - Mein neues Leben fängt an - 24.Mai 1847


Tick, Tack, Tick, Tack, Tick, Tack, Tick, Tack, Tick, Tack, Tick, Tack, Tick, Tack, Tick, Tack, Tick, Tack, Tick, Tack, Tick, Tack, Tick, Tack Tick, Tack, Tick, Tack, Tick, Tack.
Es war zum Wahnsinnig werden, das Ticken und Tacken hämmerte sich wie ein Presslufthammer in sien Unterbewusstsein.

Mit jedem Tick das ich hörte zuckte mein Mundwinkel, und mit jedem Tack zitterte ich, es dauerte stunden bis ich soweit war endlich die Augen zu öffnen.
Es war ein diffuses Licht aus Kerzen wie ich anfangs dachte, doch es sollte sich später als Licht von Öllampen darfstellen.
Ich lag auf dem Boden und an allen Wänden hingen Uhren, hunderte, und unter jeder Uhr stand irgendwas geschrieben, ich weiß nicht wie lange ich mit offenen Augen auf dem Boden lag.
Erst die Stimme einer jungen Frau lies mich aufschrecken "Mister Ismail, haben sie schon wieder auf dem Boden geschlafen, der Meister sieht das nicht gern, komm stehen sie auf" und mit den Worten reichte mir die Wildfremde die Hände, Ismail, mein Name war doch nicht Ismail ... oder doch?

"Mister Ismail, sie schauen mich an, als würden wir uns nicht kennen, haben sie schon wieder so lange geschlafen?" meinte die wildfremde Frau am Anfang lachend, dann aber wirkte sie doch besorgt und strich mir die Kleidung glatt.
Sie reichte mir meinen Gehstock, meine Taschenuhr und den Kalender und mir wurde schwarz vor Augen. "Mister Ismail ich hole den Meister!" konnte ich noch leise hören und dann eilte sie davon.

"Er hat viel Blut verloren, die Lage ist ernst, Val, wie kannst du mir sagen, du hättest das Blut nicht gesehen, dein Kleid ist ganz vollgesogen damit?" Val schluckte und sah ihren Vater händeringend an, nachdem sie diese endlich sauber bekommen hatte. "Ich weiß es nicht Vater, es tut mir leid, aber er wird wieder Gesund?" Sie sah hoffnungsvoll zu ihrem Vater. "Ja, natürlich, seine zeit läuft noch lange nicht ab, das weißt du doch" meint er beruhigend und tröstend.















"Vater, er hat mich nicht erkannt, kann das an der Verletzung liegen?" ihre Stimme hatte da einen leicht bebenden Tonfall und der Meister beantwortete diese Frage mit einem stummen Nicken. "Was wenn er vergessen hat was wir hier utun, was er tut, was die Aufgabe ist die du ihm aufgetragen hast?" Ihre Stimme war da fast dabei sich zu überschlagen und in ihren Augen war kurz quälende Angst zu sehen.


Es war ein Bild des Schreckens das der Meister sah, als er seinen Laden Betrat "Val, geh und hol den Arzt, sofort!" war die erste Anweisung die er gab, nachdem er den ersten Anblick überstanden hatte, es würde lang dauern bis das Blut aus den Dielen geschrubbt war und er gab ein Unwilliges geräusch von sich als er in die Hocke ging um nach dem Puls zu tasten.
"Willkommen Zuhause, mein Junge, endlich haben wir dich ganz hier, und denk daran, nun fängt dein Leben erst an" nach dem letzten Teil der Worte atmete ich tiefer durch und blinzelte den Meister, ebenso verstört an wie dessen Tochter davor, und sank dann auch gleich wieder zurück in die tiefe Dunkelheit. Aber das Ticken der Uhren, verstummte nicht.

Es war eine halbe Ewigkeit bis Val mit dem Doctor wiederkam und dieser dann auch endlich anfing sich um mich zu kümmern, wach wurde ich nicht, aber als die Uhren leiser wurden, fing der Schmerz ebenso an weniger zu werden, erholsam waren die ersten Wochen noch nicht wirklich.

Der Arzt war täglich da um sich zu vergewissern das ich mich gut erholte, sie dachten ich fantasierte als ich die Namen meiner alten Familie im Halbschlaf flüsterte.

Val war immer da, sie erzählte mir Dinge über meine Aufgabe, und das es wichtig sei, das ich das überzeugend rüberbringen sollte, das ich wirklich weiß, was ich zu tun hatte, doch ich verstand kein Wort.

"Dann lernt er es eben wieder, keine Angst mein Kind, ich werde schon dafür Sorgen das er diesesmal die Lektionen schneller begreift" so fürsorglich und tröstend wie er vorhin noch klang so hart und beängstigend Klang die Stimme des Alten nun und sein eigen Fleisch und Blut schluckte schwer "ich werde zu ihm gehen, vielleicht erinnert er sich ja doch" meint sie leise und flüchtet aus dem Badezimmer.






10:14 - Ich hasse Uhren - 2.März 1849

Nachdem ich seit fast 2 Jahren gelernt habe, was meine Aufgabe ist, nervt es mich gewaltig, dieses ewige Tick, Tack, argh .. ich werde hier noch zur Zeitbombe
... Tick tack ... Tick tack ... Tick tack ... Tick tack ... Tick ... Boom...
Moment...?
Das war nicht ich ...!
Was war das bitte eben?

Es war eine starke Erschütterung und auch wenn ich noch von dem Laden ein gutes Stück entfernt war, spürte ich das dort etwas schreckliches Geschehen ist.

Auf dem Weg zum Laden kamen mir zwei dieser Maskierten entgegen, diese Masken tauchten in den letzten Wochen vermehrt auf. Der Meister warnte mich vor ihnen, ich solle ja keine Gespräche
mit einem der Maskierten anfangen, dabei er wirkte da immer sehr nachdenklich.

Als ich dort ankam waren Anwohner schon dabei das Feuer das aus dem hinteren Fenster schlug mit Wasser zu bekämpfen und ich stieß die Türe auf um hinein zukommen, ein seltsam beißender Geruch stieg mir sofort in die Nase und mir wurde übel davon.

Sie waren beide tot, sowohl Val, als auch mein Meister, ich wusste es und stand in den Trümmern des Ladens, einige der Uhren waren beschädigt, so sehr beschädigt das sie nicht mehr zu retten waren, ich wusste was es zu bedeuten hatte, und das nahm mir mehrere momente Lang die Luft zum Atmen.

Es sind mehrere Wochen vergangen, und die Totenglocken hörten nicht auf zu läuten, mittlerweile mochte ich diese Glocken noch weniger als das Ticken der verbliebenen Uhren.

Nachdem ich alles durchgesehen hatte, wurde mir mehr und mehr bewusst, dass der Meister wusste was geschehen würde, denn ich fand in einer Kiste einen Umschlag mit einem Ticket und einer Besitzurkunde für ein neues Uhrengeschäft in einer anderen Stadt.

Dabei war ein Brief, ein Abschiedsbrief, der mehr Fragen aufwarf als er Erklärungen brachte, mit dem Hinweis, daß hier bald ein Nachfolger kommen würde, ich sollte mir keine Vorwürfe machen, weil ich nicht da war, ich hätte es nicht verhindern können.



10:14 - Hallo Ember - 7. April 1849

Lieber Junge,
Ich weiß das du vieles nicht verstehst, aber ich verspreche dir, jetzt wo ich nicht mehr da bin, und du deine Arbeit alleine weiterführst, wird vieles verständlicher.
Du hast die Zeit in deinen Händen, vergiss nie welche Verantwortung du für Ember übernimmst, die Menschheit vertraut dir, beschütze die Zeit wie dein Leben.
Deine Eltern sind sehr stolz auf dich