„Ich habe Hunger!“
„dann hol dir was!“
„Ist nichts mehr da.“
„Ist okay, ich besorg dir was“
„Gehst du klauen?“
„Ja, was den sonst?“
„Warum kannst du nicht Arbeiten gehen?“
„Weil unser Onkel recht hat“
„Nein, hat er nicht!“
„Sicher, wir sind Abschaum,
deshalb klauen wir um zu überleben.“

„Ich will arbeiten!“
„Du bist erst 12, ich lass dich nicht
auf der Müllhalde arbeiten, wie unser Onkel das wollte.“

„Okay, müssen wir immer klauen?“
„Ich hoffe nicht, bis Später“



Mein Bruder wurde ein paar mal im Laufe der Zeit erwischt, aber er hatte Glück, er kam nie ins Gefängnis, und ich somit nie in ein Heim, nachdem wir es geschafft hatten genug Geld zusammen zubetteln sind wir von einer Stadt in die Nächste gezogen, denn wenn man zu bekannt bei den Polizisten ist, sollte man einfach weiterwandern.

An meinem 15. Geburtstag gerieten mein Bruder und ich in eine Schlägerei, wo wir nicht durch rennen oder mit Tricks rauskamen, das tat richtig weh, aber wir haben die sieben Älteren besiegt, 2 sind k.o gegangen, und die anderen geflohen, als mein Bruder sich über einen der Typen gebeugt hatte, hörten wir ein Klatschen, und ein Lachen, das meinen Bruder in der Bewegung erstarren lies und ich machte mich klein.
Keiner hätte gedacht, das diese Prüglerei für uns einen ganz neuen Weg ebnet. Wir mussten nicht mehr klauen, wir haben angefangen zu Kämpfen, und für jeden Kampf gab es Geld, denn wenn wir gewonnen haben, bekamen wir einen Teil der Wetteinnahmen.
Wir wurden trainiert, es waren harte Zeiten, die aber für uns schon als ehrliche Arbeit galt, das die Kämpfe illegal waren, steht auf einem ganz anderen Blatt.

Das Ganze ging tatsächlich sieben Jahre gut, dann hat sich mein Bruder verliebt, und ist Ausgestiegen, so von einem Moment auf den anderen, er war wie Besessen von dieser Frau, ihr total hörig, und war ich Plötzlich alleine, denn seine Freundin, und jetzige Frau, wollte keinen Kontakt mit mir haben, und mein Bruder hat ihn dann auch sofort abgebrochen, mit diesem Bruch verlor ich auch unseren Manager, Gerüchte zufolge ist er ermordet worden, aber die Leiche wurde nie gefunden.

So musste ich vom Teamfight, auf den Einzelkampf umsteigen, anfangs war es problematisch, da ich von einem Tag auf den anderen plötzlich alleine war, aber mittlerweile ist alles Perfekt, nicht nur, weil ich einen neuen Manager habe, sondern auch ein neues Trainingssystem, auch wenn die Energydrinks, die ich seit, ca 3 Jahren trinke wirklich abartig schmecken.

Ich bekomme 20% von den Einnahmen der Nacht, gutes Geld für harte Arbeit, nach den ersten zwei Jahren hab ich es sogar geschafft, meinen Bruder bei den Kämpfen nicht mehr zu vermissen, was aber auch an der Managerin liegt. Ich denke, ich habe mich in sie verliebt, nein, das ist nicht richtig, ich würde wirklich alles für sie Tun, leider sehe ich sie nicht regelmässig, fast könnte man meinen sie geht mir aus dem weg, aber ich bin nicht der Einzige der für sie arbeitet. Das Training macht sich bezahlt, ich bin um einiges Ausdauernder als Früher, und meine Schläge und Tritte haben mehr Wucht als früher. Und mir machen die Tritte der anderen weniger aus.

Heute ist wieder eine neue Stadt dran, laut den Gerüchten, gibt’s hier eine Gruppe von Kämpfern die wirklich über Leichen gehen, bisher ist noch keiner meiner Gegner gestorben, und darauf bin ich stolz. Mein Kampf ist der Letzte, das Highlight von heute, und ich bin gespannt, ob die anderen wirklich solche Killer sind, wie es heißt, eigentlich hoffe ich das es nur übertrieben ist.


Die Lagerhalle ist recht groß, und der Boden ist mit dunkler Farbe gestrichen, während die Wände Blutrot sind, mein Gefühl sagt, das diese Nacht nicht gut enden wird, aber kneifen geht nicht, das würde bedeuten das ich mich nie wieder in der Stadt blicken lassen kann, von daher mache ich das, was ich am besten kann, Kämpfen.

Seit 22 Uhr ist hier die Hölle los, die Stimmung war schon vor dem ersten Kampf mehr aufgeheizt als in jeder anderen Halle die ich kenne, die Leute waren gereizt ohne Ende. Die Schläge der Killer, anders kann ich sie nicht nennen, schmerzen schon beim zusehen, ein gut gezielter Faustschlag bricht Knochen, als wären sie aus Glas. Als ich dran bin, ist der Käfig, in dem Gekämpft wird, ist schon triefend rot voller Blut, der Boden ist rutschig, und man muss aufpassen durch das Blut nicht hinzufallen. Die Killer haben alle kämpfe bisher gewonnen, und es gab wieder drei Tote.




Jetzt wo ich im Käfig stehe, sieht er noch brutaler aus, als wie von Oben, wo ich die Kämpfe beobachten konnte, oder sollte ich sagen, musste, denn ich wollte nach dem dritten Kampf gehen, aber sie haben mich nicht gehen lassen. Am oberen Drittel sind die Stangen, die zum hochklettern angeschweißt worden sind, angespitzt und altes Blut klebt daran, wenn ich also da hochklettere muss ich aufpassen, das mich mein Gegner nicht in die Spitzen drückt, dann könnte der Kampf schneller vorbei sein als erwartet.


Jetzt könnte der andere reinkommen, und genau als ich daran dachte wurde es stockfinster, und man hörte leises Klopfen, auch die Zuschauer waren mit einem mal stumm, wo eben noch Gegröhle war, herrscht nun absolute Stille.

Okay der erste Punkt geht eindeutig an ihn, da ist ein Anflug von Panik der in mir hochkriecht, und ich kann nicht anders, als zusammen zuzucken, als mich jemand am Hals berührt, und das leise Lachen, war fast ähnlich, wie das, was mich vor vielen Jahren zusammenzucken lies, aus einer Reflexbewegung heraus, wischte ich mir über den Hals, und spürte wie ganz leicht Blut aus einer Wunde tropfte.

Sehr toll, wirklich, dann gingen die Scheinwerfer wieder an, so grell, das nicht nur ich geblendet war, sondern die Anderen außerhalb des Käfigs auch, und ich glaube, sie haben wütend gefaucht, aber die Zeit, darüber nachzudenken hatte ich nicht, denn auf einmal prasselten die ersten Schläge und Hiebe auf mich nieder.

Er benutzt Tigerklauen und setzt mir damit gewaltig zu, so das ich nicht mal die Chance habe den ersten Angriffen auszuweichen, ich stolpere nur noch nach hinten um mich in einer Ecke kurz zu sammeln, er lässt mir sogar die Chance, und geht in der Mitte des Käfigs in die Hocke und sieht mich lauernd wie ein Tier an.

Ich sehe an mir runter, und merke das die meisten der Treffer nur oberflächig waren, so dass sie zwar bluten, aber nicht lebensgefährlich sind ... und da wurde es mir klar .. Er spielt mit mir. Die Erkenntnis war wie ein Schlag ins Gesicht, und er lacht daraufhin leise, als könne er meine Gedanken lesen.

Egal was ich an meinen Tricks ausprobierte, er war immer einen Tick schneller, flinker oder stärker als ich, so das er entweder ausweichen, blocken oder Kontern konnte, und irgendwas war an seinem Blick, der mich schaudern lässt, und zurückweichen anstatt nachzusetzen. Ein von ihm gesetzter Tritt lässt mich hart auf den Boden aufschlagen, und als er sich dann über mich beugt und nach meinem Kopf greift, ist mir klar, nun ist es vorbei, nun bist du tot.

Das Knirschen von meinem Genick geht im begeisterten Schreien der anderen unter, und ich .. bin noch bei Bewustsein, ich kriege noch mit, wie der Käfig geöffnet wird, und sie mich packen und nach oben heben, das mich, mein Gegner an den angespitzen Kletterstangen aufspießt, oh mein Gott, bitte lasst mich doch bewusstlos werden! Er rammt mir seine Tigerklauen in den Magen, und als es endlich anfängt dunkel um mich zu werden, klettert er noch mal hoch, um mir ins Gesicht zu sehen, greift mich am Kopf und zerrt daran, ich spüre noch mal einen Schmerz, dann ist es Endlich vorbei.



„Hunger ... ich habe Hunger ...“




Es war nicht vorbei, es fing gerade erst an.
Ich .. überlebte ... den Angriff .. nein anders .. ich überstand ihn .. oder noch besser gesagt ... der Angriff töte mich .. und gab mir eine neue Existenz...

Aber diese Existenz fesselt mich an die Dunkelheit, in die Verschwiegenheit .. und in die Welt der Monster ... Ich kannte von früher das Gefühl von Hunger .. aber selbst vier Tage Magenschmerzen sind nichts gegen dieses neue Gefühl von Hunger .. und es gibt nichts was mich mehr anwiedert ... alleine der Gedanke daran raubt mir fast das Bewusstsein, aber ich muss lernen.

In den letzten vier Monaten habe ich mehr gelernt als wie in den Jahren davor, ich kann nun lesen und schreiben, aber einfach ist es nicht gewesen, ich werde nun viel schneller Jähzornig .. und mein Kopf pocht dann so laut, das ich das Gefühl habe, den Verstand zu verlieren.

Es wird nie wieder so sein wie davor, ich dachte meine Vergangenheit war kompliziert, doch meine Zukunft ist eine Chance und ich will nicht in Vergessenheit geraten, wie all die anderen Straßenkinder .. ich nutze diese zweite Chance.

Es ist jetzt über ein Jahr her, seitdem ich gestorben bin, und auch wenn ich nun, zur Dunkelziffer der Bevölkerung gehöre, weiß ich genau, ich darf nicht übermütig werden, es gibt mehr als nur übernatürliche Wesen wie wir.


Wesen die uns bekämpfen, gegen die nur Glück und Schnelligkeit hilft, in Nashville habe ich das erste mal ein anderes Wesen getroffen, das meinen Mentor, Freund und engsten Vertrauten beinah getötet hätte, aber Ich habe es getroffen, mit meinen Klauen, von hinten quer über die Wirbelsäule.


Danach traf ich noch mehr .. Andere ..
Sie waren dumm. Sie waren aggressiv und sie haben sogar gegen die etwas, die ihnen helfen .. Aber zumindest einige von ihnen scheinen sowas wie Anstand oder Ehre zu besitzen ..

Wenn sie dann noch ihren Kopf benutzen, könnte man eigentlich auf ein friedliches Zusammenleben hoffen, oder eben nicht?